Am Anfang war ein Schuppen
Er hatte lange gewartet, auf eine Idee, was aus ihm werden könnte. Doch nun war es soweit.
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| Fotos: Maria Liedl |
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| "Grüntöne" Keramik von Nadine Meixner |
Rede des Kurators, Dr. Franz Albers, St.Ingbert, London
"sehr geehrte damen und herren, mein name ist franz albers, kurator am heimatmuseum st.ingbert und an der modern tate in london.eigentlich bin ich nur auf der durchreise zu einem Kuratorenkongress in Baku, aber dann, ein zufälliges zusammentreffen, eine einladung und nun stehe ich hier vor ihnen. und vor diesem werk: Wesen und Welten.
auffällig an seinem (des künstlers) lebenslauf sind etwa drei jahre ab 2020, dem coronajahr
gleichzeitig der beginn seines ruhestandes. er selbst spricht von 3 jahren aufenthalt auf der internationalen raumstation zur erforschung von schwarzen löchern und neurosensternen.
in wahrheit handelt es sich um aufenthalte in psychiatrischen einrichtungen.
dort wiederfährt ihm ergotherapie. einige seiner zeichnungen zeigt er seiner therapeutin. sie erkennt dunkelheit und tiefe trauer und eine postglaziale belastungsstörung, ganz früh, mutter, vater, oma, die römer, einfach alles.
die lust am zeichnen war ihm ein wenig vergangen. bei der nächsten ergo sieht man ihn einen korb flechten, die therapeutin danach: sie waren heute sehr angespannt, was belastet sie?“
vor der nächsten ergo, erschien ihm im schlaf jackson pollock. der meinte, sein problem mit den traurigen diagnosen sei leicht zu lösen: "versuch es mit meiner methode".
am nächsten morgen stellt er sich auf einen stuhl und tropft drauflos. die kortbflechter schauen kurz auf. die therapeutin liefert weitere 12 leinwände und von trauer ist keine rede mehr.
es folgt eine phase von nutzlosen 500 teile puzzles gefolgt von endlosen gitterbildern die sich allmählich in spritzenden und klecksenden farben auflösen und dann erste welten, mit fensterreichen gebäuden, zeppelinen, hydranten, schnecken , burgen und schiffen.
durch irgendein loch war sein inneres kind ausgebrochen und machte nun einen auf schöpfer. beim ausbruch behilflich war sein neugeborener enkel.
und was machen kinder? Sie erschaffen sich fantastische Welten und ebensolche Wesen.
Seine diagnose stellt er sich nun selbst:
„sparsam und biologisch abbaubar, unberechenbar beziehungsfähig, magisch depressiv, machtlos glücklich…“
und nun besuchen sie seine Welten, begegnen sie seinen Wesen, aber passen sie bitte auf, dass sie am ende auch wieder herausfinden!
schön wäre es, wenn seine ergotherapeutin ein paar bilder kaufen würde. aber vielleicht verkauft sich trauer doch besser, v.a. bei therapeuten.
ich rate ihm jedenfalls, weiter so unbekannt zu bleiben, und dazu ist dieser ort bestens geeignet.
dankeschön."























































